Die Welt der Softwareentwicklung ist dynamisch und erfordert ständig angepasste Methoden, um Teams effizient zu skalieren. Scrum, ein agiler Ansatz zur Softwareentwicklung, steht oft im Mittelpunkt dieses Bedarfs. Aber wie funktioniert die Skalierung von Scrum über ein einzelnes Team hinaus? Wie behält man dabei die Effektivität bei und stellt sicher, dass alle am selben Strang ziehen? In diesem Blogbeitrag vergleichen wir die verschiedenen Scaled-Scrum-Frameworks und geben wertvolle Einblicke für Scrum Masters, Projektmanager und Agile Professionals.
One Team Scrum vs skaliertes Scrum
Bevor wir in die Welt des skalierten Scrums eintauchen, ist es wichtig, die Grundlagen von One Team Scrum zu verstehen. Scrum in seiner Kernform zielt darauf ab, kleinen Teams von 8-10 Personen zu ermöglichen, in synchronisierten Sprints effektiv zusammenzuarbeiten. Dabei bauen die Teams auf klaren Verantwortlichkeiten, Aktivitäten und Werkzeugen, wie im Scrum Guide definiert, auf. Soll ein größeres Produkt jedoch von mehreren Teams oder gar einer gesamten Organisation entwickelt werden, kommt skaliertes Scrum ins Spiel. Die Herausforderungen liegen in der Koordination der Teaminteraktionen und dem Wahrung der Scrum-Werte, auch wenn die Teamgröße zunimmt.
Gemeinsamkeiten beim skalierten Scrum
Trotz ihrer Unterschiede in den Details, teilen alle skalierten Scrum-Frameworks gewisse Grundprinzipien:
Das Herz von Scrum: Alle Frameworks halten sich an die elementaren Ideen von Scrum.
Teamstrukturen: Das Konzept der Scrum-Teams bleibt erhalten, auch wenn die Rolle des Product Owners variieren kann.
Synchronisierte Sprints: Alle Teams arbeiten in einem vereinbarten Rhythmus im Gleichklang.
Skalierte Events: Über die Team-Ebene hinaus werden zusätzlich Organisationsebene-Events durchgeführt.
Neue Rollen: Bei Bedarf werden neue, unterstützende Rollen eingeführt.
Gemeinsame Artefakte: Die Nutzung von Werkzeugen und Definitionen wird über Teams hinweg synchronisiert.
Skaliertes Scrum heißt Abhängigkeiten managen
Eine der Hauptaufgaben des skalierten Scrums ist es, die Abhängigkeiten zwischen Teams zu managen, die gemeinsam an einem Produkt arbeiten. Hier spielen Architekturfragen, das Entkoppeln von Funktionen und eine sorgfältige Teamzusammensetzung eine Rolle, insbesondere im Vorfeld einer Skalierung. Das Ziel sollte immer sein, Abhängigkeiten wo möglich zu minimieren, bevor man sich für ein skaliertes Framework entscheidet.
Wie führt man skaliertes Scrum ein?
Bevor man sich für ein skaliertes Scrum-Modell entscheidet, sollten zunächst Erfahrungen mit One Team Scrum gesammelt und konsequent umgesetzt werden. Der nächste Schritt ist das Arbeiten mit mehreren Teams und die Durchführung der ersten skalierten Planner und Retros. Anschließend kann basierend auf diesen Erfahrungen und unter Berücksichtigung organisatorischer Anforderungen, ein passendes Scaled-Scrum-Modell ausgewählt werden.
LeSS, Nexus, Scrum@Scale – Scaling Frameworks im Detail
In der Praxis stößt man auf verschiedene skalierte Scrum-Frameworks, insbesondere auf:
LeSS (Large-Scale Scrum): LeSS ist für bis zu acht Teams geeignet und erweitert Scrum durch zusätzliche Koordinations-Mechanismen.
Nexus: Ein Framework, das die Integration von bis zu neun Scrum Teams erlaubt und dabei den Fokus auf eine zentrale Produkt Backlog Organisation legt.
Scrum@Scale: Dieses Modell ermöglicht es, Scrum-Prinzipien problemlos auf die gesamte Organisation zu erweitern, indem es auf Modularität und Anpassbarkeit setzt.
Auch das Spotify Modell wird oft in Zusammenhang mit agilem Wachstum gebracht, auch wenn es kein Scrum-Modell im engeren Sinne ist.
Fazit: Scaling Scrum beginnt mit Scrum
Egal für welche Variante man sich entscheidet, das Fundament bildet immer Scrum selbst. Eine tiefe Verankerung und das Verständnis der Prinzipien von Scrum auf Teamebene sind unerlässlich, bevor man sich an die Skalierung wagt. Mit einer soliden Basis und einem klaren Verständnis für die verschiedenen Scaled-Scrum-Frameworks kann dann der Prozess der Skalierung effektiv angegangen werden.